Zug um Zug zum Meistertitel

  --  Die 1. Mannschaft des Stader Schachvereins ist am Sonntag mit einem Sieg bei den Schachfreunden Bremer Osten souveräner Meister in der Verbandsliga Nord geworden!
Nachdem vor zwei Wochen der Hauptkonkurrent aus Lüneburg knapp bezwungen werden konnte, reiste die Stader Truppe mit Optimismus zum finalen Showdown beim starken Tabellendritten aus Bremen-Mahndorf. Glücklicherweise konnte Stade dort, wie schon gegen Lüneburg, in Bestbesetzung antreten.
Der Mannschaftskampf begann mit zwei Kurzremisen:
zunächst erhielt Andreas Hauschild, der an Brett 2 mit den schwarzen Steinen spielte, im Londoner System bereits nach 10 Zügen ein Remisangebot seines Gegners, was er annahm. Nur zwei Züge länger dauerte die Partie von Rüdiger Dede (4,S). Sein Gegner wählte die Zukertort-Eröffnung und Rüdiger baute sich solide auf. Nach frühzeitigem Abtausch von Springer und Dame einigten sich die Kontrahenten auf Vorschlag des Bremer Spielers
ebenfalls auf Remis.

Für den ersten Stader Sieg sorgte dann Jonas Hammann mit den weißen Steinen an Brett 5. Sein Gegner wählte eine ungewöhnliche Eröffnung mit frühzeitigem Abtausch des weißfeldrigen Läufers gegen einen Springer. Jonas übernahm die Initiative und baute am Königsflügel viel Druck auf. Sein Gegner wollte diesem durch die lange Rochade ausweichen, übersah jedoch eine schöne Mattfalle von Jonas, der Stade somit bereits nach 18 Zügen mit 2:1 in Führung brachte.
Lars Buck (1,W) wählte das Jobava-London-System und setzte seinen Gegner mit dem Vormarsch des g-Bauern unter Druck. Beide Spieler scheuten in der Folge allerdings das letzte Risiko und einigten sich schließlich in komplett ausgeglichener Stellung nach 20 Zügen auf Remis.

 

Dirk Hilck (7,W) überraschte seinen Gegner mit dem Wiener Gambit und erlangte schon früh erheblichen Stellungsvorteil. Im Zusammenspiel seiner Schwerfiguren mit dem schwarzfeldrigen Läufer überrollte er den Gegner
im Zentrum förmlich und baute somit nach 30 Zügen den Stader Vorsprung aus.
Für die Entscheidung sorgte dann Dieter Nodorp (8,S).
Nach Englischer Eröffnung und ruhigem Mittelspiel konnte er seine Stellung stetig verbessern, hatte aber mit Zeitnot zu kämpfen. Durch den Vorstoß des e-Bauern gelang Dieter dann jedoch der entscheidende Durchbruch, so dass sein Gegner zum Schluß im Mattnetz gefangen war. Stade führte dadurch uneinholbar mit 4,5:1,5.

An den beiden verbliebenen Brettern wurde dennoch lange und verbissen gekämpft. Arend Brümmel (W,3) erlangte durch eine recht passive Eröffnung seines Gegners schnell zu Raumvorteil, den sein Gegner jedoch durch Turmverdopplung auf der a-Linie auszugleichen wusste.
Arend opferte seine Dame gegen die beiden Türme und erlangte dann eine sehr komplexe Stellung, die in großer Zeitnot nur schwer zu meistern war. Mit vielen taktischen Finessen auf beiden Seiten ging es auch nach der Zeitkontrolle im 40. Zug weiter, doch letztlich erwies sich das Zusammenspiel von Dame und Springer durch seinen Gegner als zu stark. Die Schachfreunde aus Mahndorf verkürzten den Rückstand damit auf 4,5:2,5.
Auch die letzte Partie des Tages hatte es in sich.
Tobias Dittmann (S,6) erhielt in der Französischen Verteidigung nach frühem Damentausch eine ausgeglichene Stellung. Im Leichtfigurenendspiel wäre sein Gegner mit Remis zufrieden gewesen, doch Tobias wollte mehr und riskierte einen Figurentausch, in dessen Folge sein Gegner einen Bauern gewann. Diesen kleinen Materialvorteil verteidigte der Gegner geschickt, so dass Tobias nach über fünf Stunden Spielzeit leider die Waffen strecken musste.

 

Am Ende stand somit gegen den Tabellendritten ein harterkämpfter 4,5:3,5-Erfolg, der dem Stader Team eine
makellose Saison mit 18:0 Punkten bescherte. Mannschaftskapitän Mathias Schröder, der zur moralischen Unterstützung seines Teams mitgefahren war,
ließ anschließend die Sektkorken knallen und feierte mit dem frischgebackenen Verbandsligameister den Aufstieg in die Landesliga Nord.

 

-- Mathias Schröder