Stade 2 bleibt Aufstiegskandidat

  --  Der 7. Spieltag brachte einen klaren 6:2 Auswärtssieg für das Team von Stade 2 beim direkten Konkurrenten MTV Dannenberg 2.
Den Auftakt machte unser jüngster Spieler an Brett 7. Mit den weißen Steinen spielte Heorhii Troianoskyi in der Spanischen Eröffnung seinen Gegner förmlich an die Wand, stürmte mit seinem Bauern im Zentrum vor und schaltet sofort in einen Königsangriff um. Sein Gegner musste einen Turm und einen Läufer opfern, um seinen König zu retten. Dieser hohe Materialnachteil war aber zu viel und sein Gegner gab die Partie auf.
Gleich nachlegen konnte Bernd Micheel an Brett 4 mit Schwarz. Er konnte aus dem ungenauen Aufbau seines Gegners in einer geschlossenen Variante der Sizilianischen Verteidigung einen wichtigen Springer auf d4 platzieren, den der Gegner nicht mehr ohne Nachteil tauschen konnte. Durch eigenes gutes Figurenspiel konnte Bernd einen Springer des Gegners fesseln, den er dann auch gewann. Sein Gegner gab in einer hoffnungslosen Stellung im 21. Zug auf.
An Brett 5 konnte Leandro Fria Alvarez nachlegen. In einer eher ungewöhnlichen Variante der Englischen Eröffnung konnte Leandro am Damenflügel Druck aufbauen. Sein Gegner sah sich genötigt, eine Figur für 2 Bauern für Entlastung zu opfern. Doch die Rechnung ging nicht auf und der Gegner musste nach 10 weiteren Zügen seine Stellung aufgeben.
Andreas Dittmann wählte an Brett 3 mit Weiß in einer französischen Partie einen sehr positionellen Ansatz. Es entbrannte ein Kampf um die A-Linie, die Andreas mit seinen drei Schwerfiguren dominierte. Als Resultat folgte ein Bauerngewinn. Im Gefühl des sicheren Sieges stellten sich ein paar Ungenauigkeiten ein, aber als sich eine Kombination mit Turmgewinn ergab, schlug Andreas zu und sein Gegner musste aufgeben.
Hartmut Frenz-Evers spielte an Brett 8 mit Schwarz und baute sich im Damengambit konservativ, aber sehr sicher auf. Der Gegner behielt die Initiative im Zentrum. Doch durch einen zu frühen Vorstoß des E-Bauern konnte Hartmut seinen Springer zentral auf das Feld d5 stellen und alle Angriffe abwehren. Die Initiative ging auf Hartmut über und er konnte auf dem Damenflügen Materialgewinn erzielen, der nach Abtausch von vielen Figuren auch folgerichtig zum Sieg führte.
Somit war der Mannschaftskampf nach gut drei Stunden nach den fünf Stader Auftaktsiegen überraschenderweise schon entschieden.
Aber Dannenberg kämpfte an den noch verbliebenen Brettern verbissen weiter. Unser Mannschaftsführer Toine den Teuling konnte sich nach schwieriger Eröffnung im Damengambit mit Schwarz behaupten. Er gewann langsam, aber sicher die Initiative. Doch er musste dafür sehr viel Zeit investieren. Kurz vor der Zeitkontrolle bot ihm sein Gegner Remis. Aber durch die gute Vorlage seiner Teamkollegen und die objektiv bessere Stellung lehnte er das Remisangebot ab. Leider rächte es sich, er machte in Zeitnot einen Fehler und musste im Endspiel dann letztendlich seine Stellung aufgeben.
Dieses Schicksal teilte leider auch unsere Spitzenspielerin Annika Evers an Brett 1 mit den weißen Steinen. Sie erarbeitet sich im Damengambit eine Angriffsstellung gegen den noch nicht rochierten schwarzen König. Sie konnte dadurch zwei Bauern gewinnen. In einer komplizierten Stellung im Mittelspiel hatte sie nur wenig Zeit, einen optimalen Weg zu finden. Somit musste sie diesen Vorteil unter Zeitdruck wieder abgeben und in unvorteilhaftes Läuferendspiel abwickeln, das sie leider verlor.
Den Schlusspunkt setzte Marus Hamann an Brett 2 mit Schwarz. Hier kam es zu einem Kuriosum: Marcus spielte gegen den gleichen Gegner wie in Runde 2 mit derselben Farbe, da beide Spieler als Ersatzspieler in der jeweiligen 1.Mannschaft der Vereine hochgezogen wurden. Damals war das Ergebnis Remis. Marcus ahnte wohl so etwas und hatte die erste Partie noch einmal zu Hause analysiert und eine Verbesserung vorbereitet. Und so kam es auch. Es wurde wieder Holländisch gespielt, doch Marcus übernahm schon von Anfang an die Initiative. In einer geschlossen Variante konnte er viel Material abtauschen und gewann die Hoheit über die F-Line. Im Turmendspiel drang der schwarze König über das Zentrum in den Damenflügel ein und konnte zwei Bauern gewinnen und diesen Vorteil zum Sieg ummünzen.
Stade 2 ist weiterhin alleiniger Tabellenzweiter und kann bei zwei Siegen aus noch zwei ausstehenden Spielen den direkten Aufstieg in die Bezirksoberliga schaffen. Dranbleiben.

-- Bernd Micheel